Mai 2021
Stand: 26.05.2021

Quelle: PIXABAY
Der
Umweltausschuss des Deutschen Bundestages hat eine gegenüber dem ursprünglichen Entwurf des BMU abgewandelte Version der
Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II, 2018/2001) in deutsches Gesetzt umgewandelt.
RED2 beinhaltet die Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Transport bis zum Jahr 2030. Gegenüber dem Entwurf des BMU wurde der Anstieg des Anteils der erneuerbaren Energiequellen sowie der Anteil der erneuerbaren Energiequellen am Gesamtverbrauch von 22% auf 25% angehoben. Die viel kritisierte 3-fach Anrechnung von Ladestrom auf die THG-Quote (Treibhausgasquote) für Mineralölfirmen ist dagegen beibehalten wurden. Damit sollen Tankstellenbetreiber zum Bau von Ladestationen animiert werden, da der Bau und Betrieb von E-Ladestationen bislang wirtschaftlich uninteressant ist. Durch die Anrechnung werden THG-Belastungen aus verkauften fossile Energiequellen kompensiert bzw. grün gewaschen.
Kritiker bemängeln, dass durch diese Maßnahme keinerlei reale THG-Einsparung erfolgt und dann in der Gesamtabrechnung beim tatsächlichen THG-Ausstoß fehlt.
Für CNG-Fahrer positiv ist die weitere Steuerbefreiung von Biomethan für die nächsten 5 Jahre, negativ die weiterhin fehlende Anrechnung einer TGH-Minderungsquote für den Hersteller des Fahrzeugs. Aber das wird dieses Jahr auf europäischer Ebene neu verhandelt.
Pressemitteilung Industriekreis CNG-Mobilität:
https://www.cng-club.de/PM_THG_Minderungsquote
Mitteilung des VDB:
https://biokraftstoffverband.de/index.p ... offen.html
Bewertung von LOGISTRA:
https://logistra.de/news/nfz-fuhrpark-l ... 69840.html
Stand: 21.05.2021

Quelle: SOLARIS
Die Warschauer Verkehrsbetriebe hatten letztes Jahr bereits 70
CNG Busse bestellt und erhöhen nun ihre Order um weitere 30 Busse. Warschau setzt dabei auf einen Mix aus Elektro- und CNG-Bussen und möchte 2027 die Hälfte seiner 1500 Busse emissionsarm betreiben. Die EU-Flotte wächst.
https://www.busplaner.de/de/news/untern ... 64554.html

Quelle: NGVA
In 2020 ist die Zahl der CNG Fahrzeuge in Europa auf geschätzte 13 Millionen angestiegen. Auch der
Biomethananteil am CNG Verkauf in Europa hat sich auf 17% erhöht und am Ausbau wird in vielen Staaten aktiv gearbeitet. Dazu passt auch der Ausbau der Tankstelleninfrastruktur. Inzwischen sind in Europa über 4000 CNG Tankstellen in Betrieb. Im meinem März-Beitrag waren es z.B. in Frankreich noch 130 CNG Tankstellen, heute sind es schon 141.
https://www.ngva.eu/wp-content/uploads/ ... 00x227.png

Auch ganz oben im Norden stellen die Stadtwerke Norden an ihren beiden
CNG-Tankstellen zukünftig
Biomethan zur Verfügung. Das Netzt wächst weiter.
https://www.stadtwerke-norden.de/kunden ... tuell.html
Stand: 16.05.2021

Quelle: dpa
In vielen Betrieben und Forschungsstellen wird an synthetischen und klimaneutralen Kraftstoffen gearbeitet. Letztendlich geht es dabei immer darum aus grünem Strom, Wasser oder CO2 einen speicherbaren Energieträger zu erzeugen. Das Verfahren nennt sich Power to X (P2X). Das X steht für die verschiedenen Zustände. Ist das Ergebnis flüssig, nennt es sich P2L. Diese Technologie hat meiner Meinung nach eine große Zukunft, da es nach heutigem Stand z.B. die einzige sinnvolle Möglichkeit sein wird Flugzeuge klimaneutral anzutreiben. Diese Technologie existiert heute schon im realen Betrieb. So speist AUDI mit einer P2G (Power-to-Gas) Anlage heute bereits soviel Biomethan aus Windstrom in das Erdgasnetz ein, wie die CNG AUDI-Flotte in Deutschland verbraucht.
Gleichzeitig stehen diese Verfahren unter großer Kritik, da sie erhebliche Menge Strom verbrauchen. Im Vergleich zu einer direkten Ladung in einem Akku wird z.B. für Benzinersatz eine um Faktoren höhere Energiemenge benötigt. Allerdings ist der direkte Vergleich nicht so einfach, da z.B. der Energieaufwand für Abbau der Rohstoffe und die Produktion für den Akku häufig ausser Acht gelassen und der dauerhaft hohe Bestand an Verbrennern ignoriert wird. Zudem würden flüssige oder gasförmige Kraftstoffe aus überschüssigem grünen Strom in bestehende Infrastruktur gespeichert und verteilt werden können. Der gewaltige finanzielle Aufwand für den Aufbau einer H2- oder Elektroladeinfrastruktur könnte entfallen oder zeitlich gestreckt werden ohne die Klimaziele zu verfehlen. Künstliches Benzin kann sofort in heutigen Verbrennern eingesetzt werden und verbrennt dabei aufgrund der hohen Reinheit viel schadstoffärmer und effizienter als fossiles Benzin. Zudem zahlen wir Verbraucher über den Strompreis derzeit jedes Jahr 1,3 Mrd. EUR an Ausgleichszahlung im Rahmen des EEG an Erzeuger von grünem Strom für aufgrund Netzüberlastung nicht abgenommenen Strom. Strom wäre also verfügbar, wir nutzen ihn nicht.
Ein Liter Benzin aus fossilem Erdöl kostet an der Tankstelle ohne die Abgaben und Gewinnmargen etwa 40 Cent. Ein Liter P2L Benzin kommt auf ca. 1 EUR. Da stellt man sich doch die Frage, ob man nicht die 1,3 Mrd EUR anstatt in nicht verwendeten Strom zu investieren, die Steuer auf klimaneutrale Kraftstoffe aussetzen und so die mit überschüssigen Strom produzierten Kraftstoffe wettbewerbsfähig machen könnte? Der Akku wird sich im PKW und im Kurzstreckenlastverkehr durchsetzen. Erfahrungsgemäß lässt sich im Verkehr vergleichsweise teurer Kraftstoff leichter in den Markt bringen und so die Technologie für die Herstellung dieser Kraftstoffe für eine spätere Anwendung in anderen Sektoren optimieren.
Das es nicht so einfach ist klimafreundliche Brennstoffe in den Markt zu bringen, sehen wir an den Millionen von Gasheizungen, die anstatt mit 100% Biomethan mit fossilem Erdgas betrieben werden. Das Angebot existiert am Markt. Die Heizkosten würden sich allerdings gegenüber sogenanntem Klimagas mal mindesten verdoppeln.
Übrigens die „neuen“ Klimaziele des Umweltministeriums entsprechen einer Klimaerwärmung von +2,4°. Die vereinbarten Ziele liegen eigentlich irgendwo zwischen +1,5° und +2°.
UPDATE 24.05.2021: Die im neuen Klimagesetz beschlossenen Maßnahmen bis 2030 reichen nach Ansicht von GREENPEACE nur aus, um eine Begrenzung der Klimaerwärmung bis 2050 auf +2° zu erreichen. Berücksichtigt man aber den bisherigen THG Ausstoß von Deutschland in der Vergangenheit sowie die deutlich geringeren Reduzierungsmöglichkeiten vieler Entwicklungsländer im Sinne eines fairen Ausgleichs, dann reicht es effektiv nicht für das +2° Ziel.
Eine Bewertung des Deutschlandfunk:
https://www.deutschlandfunk.de/auf-dem- ... d=496894#d
Ein
Beitrag des MDR:
https://www.mdr.de/investigativ/fakt-kr ... l-100.html
und
von NTV:
https://www.n-tv.de/auto/E-Fuels-sind-e ... 50183.html
und über eine verfügbare Methanol-Brennstoffzelle des
BR:
https://youtu.be/G3iKJ4IMick
Stand: 13.05.2021

Quelle: VERBIO
VW Chef Herbert Diess war zu Gast in den
VERBIO Produktionsanlagen im brandenburgischen Pinnow. Claus Sauter, der Vorstandsvorsitzende der VERBIO Vereinigte BioEnergie AG, und Herbert Diess traffen sich im Rahmen des Videopodcast „Diess spricht“ um die Herstellung von Biomethan aus Stroh zu erläutern und über das Potenzial von
BioCNG zur Dekarbonisierung des LKW-Verkehrs zu sprechen.
„Die vollständige Elektrifizierung unserer LKW-Flotte wird noch einige Zeit benötigen. Bis die Produkte und die erforderliche Infrastruktur vorhanden sind, können
Biokraftstoffe helfen, die Emissionen im Güterverkehr zu reduzieren. Ich war begeistert, mit Claus Sauter zu sprechen, einem der großen europäischen Visionäre im Bereich klimafreundlicher Technologien“, resümiert Herbert Diess nach dem Besuch bei LinkedIn. Und Claus Sauter konterte „Die VW-Tochter Traton hat angekündigt, dass 2030 jeder zweite SCANIA ein Elektro-LKW sein wird. Ich bin überzeugt, dass dann jeder erste SCANIA mit
BioCNG oder BioLNG betrieben wird und der Diesel keine wesentliche Rolle mehr spielt. Es war ein interessanter Austausch, für den ich mich bei Herbert Diess herzlich bedanke“. Der Ausbau der
BioCNG/BioLNG Infrastruktur für den Güterverkehr sichert auch die Möglichkeit CNG PKW´s umweltfreundlich zu betreiben.
Pressemitteilung Verbio:
https://www.verbio.de/presse/aktuelles/ ... ert-diess/
Podcast „Diess spricht“:
https://www.linkedin.com/feed/update/ur ... 859350528/

Quelle: LIDL
An den deutschen LNG-Tankstellen hat sich der Absatz in 2020 verdreifacht. Das in einem früheren Beitrag schon angesprochene Förderprogramm zeigt Wirkung. 87% der Förderanträgen entfielen auf LNG-LKW, weitere 12% auf CNG-LKW.
Rein rechnerisch liegt der CO2-Vorteil von fossilem LNG gegenüber Diesel bei ca. 15%, in der Realität betrachtet über die gesamte Lieferkette sicher um einiges weniger. Relevant für den Klimaschutz wird es auch hier erst mit
Biomethan. SHELL plant daher bis 2022/2023 eine Gasverflüssigungsanlage für 100000 Tonnen
Biomethan. "Das Potenzial von
Biomethan ist noch nicht ausgeschöpft", hat die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) festgestellt: "Das mobilisierbare Potenzial in Deutschland wird bis 2030 auf 118 Terawattstunden geschätzt. Damit könnten 12 Millionen PKW oder 185 000 LKW betrieben werden",
Quelle:
https://www.gas.info/ und
https://www.sueddeutsche.de
LNG steht für Liquefied Natural Gas und besteht aus durch Abkühlung auf minus 161 bis minus 164 Grad Celsius verflüssigtem Methan, entweder Erdgas oder
Biomethan. LKW erreichen damit Reichweite bis 1000km.
Stand: 07.05.2021

Der Verkaufsanteil
BIO-CNG am CNG Verkauf liegt in Deutschland bereits bei 80% und ist an 525 Tankstellen verfügbar. Gleichzeitig sank der Preis für BIO-CNG seit unserem Autokauf. Bei gleichem Durchschnittsverbrauch reduzierte sich der Preis von Anfangs 4,58 EUR/100km auf 4,35 EUR/100km in den letzten 12 Monaten.
Während VW sich mittelfristig auch vom PKW CNG-Verbrenner verabschieden möchte, scheint RENAULT hier einsteigen zu wollen.
https://www.gaz-mobilite.fr/actus/renau ... -2956.html
In der EU gibt jetzt es durchaus Vorschläge für die Anrechnung im Flottenverbrauch und CNG könnte damit wieder eine Alternative gegenüber den teuren E-Fahrzeugen werden. Das Jahr 2021 bleibt spannend.
Prof. Dr. Joachim Weimann, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg, bezeichnet die
Förderung von Elektroautos als „die vermutlich ineffizienteste Form von Klimapolitik“. Laut seiner Rechnung dürfte ein Elektroauto maximal 1000 EUR mehr kosten als ein Verbrenner um eine effektive Alternative zu sein. Lesen Sie eine interessante Betrachtung der Wechselwirkungen des Emissionshandels auf den Verkehrssektor sowie der Folgekosten der Elektrifizierung des Verkehrs.
https://www.focus.de/auto/news/umweltbi ... 98969.html

Quelle: Gaznat
Ein frisch gestylter SEAT Leon fährt in der Schweiz Werbung für Biogas im Tank und klimafreundlicher Mobilität.
Stand: 05.05.2021
Unser
SEAT LEON ST TGI hat seine erste HU/AU und Service erlebt. Schon vor dem Kauf hatten wir die freie Werkstatt unseres Vertrauens am Ort über die Möglichkeit der Durchführung befragt und, wie zugesagt, gab es auch keine Probleme. Das Wartungsprotokoll zeigt die wenigen Unterschiede zwischen dem TSI- und dem TGI Motor für die Werkstatt.
Im Gegensatz zu den vielen Gerüchten über häufige Zündkerzenwechsel bei CNG Betrieb erwartet uns hier der Austausch nach 48 Monaten oder 60 Tkm.

Für uns überraschend muss der Gastank und die Gasleitungen nicht nach 120 Monaten sondern erst
nach 240 Monaten getauscht werden.

Mal sehen, ob wir so weit kommen.
In Summe haben wir in den letzten 3 Jahre ca. 1000 EUR Spritkosten und 138 EUR KFZ-Steuer gegenüber dem Benziner trotz dem etwas teureren BIO-CNG gespart. Die Mehrkosten durch die Gaswiederholungsprüfung bei der HU von 28 EUR alle 2 Jahre sind da eher vernachlässigbar. Der Mehrpreis des TGI-Motors wurde uns damals im Rahmen einer SEAT-Aktion erlassen und hätte damals 1500 EUR betragen. Alles in allem für uns bislang ökonomisch und ökologisch eine runde Sache.