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1. Forumsbeitrag September 2018
Wir beschäftigen uns seit Jahren mit unseren eigenen Klimazielen und haben Haus und Haushalt bereits klimaneutral aufgestellt. Ende letzten Jahres begannen wir uns dann mit dem Thema Mobilität zu beschäftigen und stellten zu unserer Überraschung fest, dass die viel gelobte E-Mobilität in der Gesamtbilanz eher ernüchternd abschneidet und vielfach aus unserer Sicht überbewertet wird. Daher möchten wir hier eine Alternative ins Gespräch bringen.
Unsere Ansprüche bestimmt der Grundsatz "Global denken, lokal handeln". Spätestens seit der medial viel beachteten Studie im Auftrag des Schwedischen Umweltministeriums zur ökologischen Gesamtbilanz von E-Autos hatten wir erhebliche Zweifel, ob ein E-Auto tatsächlich die Lösung für unsere eigene Mobilität darstellen könnte. Die Studie stellt fest, dass E-Autos in der Herstellung des Akkus bereits doppelt so viele Klimagase verursachen als ein normaler Verbrenner. E-Autos benötigen daher 3-8 Jahre Betrieb bei Strombezug mit nachhaltigem Ökostrom um diese Belastung zu egalisieren. Der erneute Aufwand für das Recycling der Akkus und die Umweltverschmutzung in den Abbauländern der Rohstoffe sind hier noch nicht eingerechnet. Uns wurde klar, dass wir ein E-Auto niemals mit einer positiven ökologischen Gesamtbilanz betreiben könnten und wir damit zwar lokal für eine bessere Luft sorgen, anderenorts die Umwelt jedoch massiv schädigen würden.
Bei unserer Suche sind wir dann auf den CNG-Antrieb und den Betrieb mit Biomethan aus Abfällen und organischen Resten gestoßen. In den Medien häufig mit sehr positiven Bewertungen versehen, wird dies in Politik, in den Kommunen und bei den Verbrauchern aber weitgehend ignoriert. Dabei ist die Ökobilanz dieser Antriebsart bei der Herstellung und in den Anschaffungskosten vergleichbar mit einem Diesel. Schon beim Betrieb mit Erdgas fährt man mit deutlich besserer Klimabilanz als mit Benzin oder Diesel und bei Betrieb mit anteiligem oder vollständigen Biomethan aus Abfällen ist das gasbetriebene Auto den E-Autos in der Gesamtbilanz gleichwertig oder überlegen. Der Kraftstoff kann regional erzeugt werden. Inzwischen haben das mehr Menschen verstanden, 400% Zuwachs bei den Zulassungszahlen in 2018 lassen hoffen. Seit 2018 fahren wir nun ein CNG-Serienfahrzeug ausschließlich mit "Stroh" im Tank. Stand heute sind wir 2500 km ausschließlich mit Biomethan aus Abfällen gefahren. Das benötigt zwar etwas Vorbereitung bei der Routenplanung, aber keine Einschränkung. Unsere Reichweite mit Gas beträgt so etwa 380 km, den nur knapp befüllten 50 Liter Benzintank haben wir noch nie gebraucht. Der Verbrauch pendelt sich im Mischbetrieb bei 3,9 kg/100km ein. Dabei fahren wir keinen Kleinwagen sondern einen Kombi in der Kompaktklasse mit 110 PS.
Ein weiterer Vorteil von Gas ist die hohe Oktanzahl von 130 und die weichere Verbrennung. Der Motor ist wirklich leise. Ohne das DSG hätte ich wirklich Probleme nach empfundener Drehzahl manuell zu schalten.
Ich bin schon E-Autos gefahren und der Spaßfaktor ist sehr hoch. In Summe haben wir aber mit CNG eine bezahlbare und ökologische Alternative mit hohem Nutzwert gefunden.